Vögel aus Mogontiacum. Ein Keramikgefäß mit Vogelkopfprotome und eine Vogelterrakotte aus dem Umfeld der römischen Töpfereien von Mainz-Weisenau

Autor/innen

  • Alexander Heising

DOI:

https://doi.org/10.21248/fera.4.149

Abstract

Im vorliegenden Beitrag werden zwei zoomorph gestaltete Keramiken aus dem Umfeld der römischen Töpfereien von Mainz-Weisenau vorgestellt. Beide Stücke wurden bereits 1965 bzw. 1972 von privater Seite geborgen und stammen aufgrund der überlieferten Fundortangaben aus dem nördlichen Teil der römischen Siedlung. Sieht man von den Gesichtsgefäßen ab, die zum Standardrepertoire der Mainzer Töpfer gehörten, sind die beiden besprochenen Fundstücke der erste Nachweis für ausgefallenere plastische Formen innerhalb der Weisenauer Töpfereien. Obwohl man sie in ihrer (scheinbaren) Naivität und reduzierten Formensprache gerne als Feierabenderzeugnisse, vielleicht sogar als Töpferspiel ansprechen würde, so sind sie wohl doch nur eine weitere Facette des stark normierten Produktionsprogramms. Immerhin sind vergleichbar einfache, unabhängig von der Technik gestaltete Vogelfiguren auch aus anderen, römischen Töpfereikontexten Obergermaniens und Raetiens bekannt. Dort werden sie ebenfalls als eine seltene Sparte der alltäglichen Zweck- und Gebrauchsformen, und nicht etwa als kunsthandwerklich orientierte Schau- oder Prestigekeramik angesprochen.

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1-17

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